Der Ortsverein Königs Wusterhausen hatte am Mittwochabend alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Dialogveranstaltung zur aktuellen Flüchtlingspolitik eingeladen. Etwa 60 Gäste sind dieser Einladung gefolgt und haben gemeinsam mit Professor Dr. Peter Knösel von der Fachhochschule Potsdam, dem Bürgermeister der Stadt, Dr. Lutz Franzke, sowie drei Flüchtlingen aus Afghanistan und Syrien die rechtlichen Rahmenbedingungen von Asylverfahren, die Beweggründe zur Flucht aus der Heimat und die gegenwärtigen Problemstellungen erörtert und diskutiert.
Der Bürgermeister, Lutz Franzke, hatte auf die aktuelle Wohnsituation in Königs Wusterhausen hingewiesen: Es verschärfe sich die Problematik, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Für Flüchtlinge dürfe kein „Sonderbauprogramm“ inszeniert werden – vielmehr bedarf es der Abdeckung aller wohnungspolitischen Interessen und zwar „mit Augenmaß für alle“.
Nachdem Professor Dr. Knösel die rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert hatte, wies er auch darauf hin, dass Deutschland als drittstärkstes Industrieland Mitverursacher der Flüchtlingssituation und Armut in den betroffenen Ländern sei. Bezüglich der Flüchtlingspolitik gehe es derzeit nicht mehr darum mit einem „Wir schaffen das“ zu werben. Vielmehr stehe nun die Frage im Raum: „Wie schaffen wir das?“.
Als Ergebnis der Veranstaltung hat der Ortsverein Königs Wusterhausen die bundespolitische wie internationale Forderung mitgenommen, die Fluchtursachen zu bekämpfen. Für die Förderung der Integration von Flüchtlingen in Königs Wusterhausen wurde sowohl von den Gästen als auch von den Flüchtlingen der Wunsch nach mehr Austausch und Begegnungsräumen geäußert. Der Ortsverein hat diese Ideen und Themen mitgenommen. Er wolle diese für die Definition einer lösungsorientierten Strategie zur Flüchtlingspolitik nutzen.
Besonderen Dank richtete der Ortsvereinsvorsitzende, Georg Hanke, an die Flüchtlinge, die sich bereit erklärten, sich den Fragen der Gäste zu stellen, Herrn Dr. Manfred Liebsch, der die Veranstaltung dolmetschte und allen an der Veranstaltungsorganisation Beteiligten sowie an die Teilnehmer, die mit ihren zahlreichen Fragen und Ideen die Veranstaltung ausfüllten.