Die SPD-Fraktion hat auf ihrer Fraktionssitzung am 08. September das angekündigte Konzept für sichere Badestellen in Königs Wusterhausen beschlossen und wird es zur Beratung in den anstehenden Sitzungszyklus einbringen. Auftakt zur Diskussion bildet die Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Sicherheit, Brandschutz und Umweltschutzkontrolle am Montag, den 19. September im Rathaus. Dort wird das Konzept gemeinsam mit Fachleuten von der DRK Wasserwacht, der Feuerwehr und dem DLRG mit den Ausschussmitgliedern und der Stadtverwaltung diskutiert.
Die Fraktion fordert im Entwurf die Stadtverwaltung auf, die Sicherungsmaßnahmen an den beiden bestehenden öffentlichen Badestellen in Neue Mühle und in Wernsdorf zu überprüfen und durch die Umsetzung weiterer Maßnahmen anzupassen. Grundlage dafür bildet die Richtlinie „Verkehrssicherungspflicht an Badestellen an Gewässern“ von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. Darunter zählt das Aufstellen von Rettungsringen, die Einrichtung von Begrenzungsketten zur Abgrenzung von Nichtschwimmerbereichen und die Prüfung inwieweit Rettungsschwimmer zu hochfrequentierten Phasen vorhanden sein sollten. Ebenso soll überprüft werden, ob weitere inoffizielle Badestellen, an denen das Baden bisher geduldet wird, in öffentliche Badestellen umgewidmet werden müssten. Eine Umwidmung zieht die notwendigen Sicherungspflichten nach sich. Diese wären dann im Haushaltsplan zu berücksichtigen.
Neben der direkten Überprüfung und Anpassung von Sicherungsmaßnahmen an Badestellen legt die Fraktion auch Wert auf pädagogische Angebote und Aufklärung. Der von der Stadt finanzierte Schwimmunterricht an Grundschulen soll weiterhin erhalten bleiben. Das Strandbad Neue Mühle soll auch außerhalb der Öffnungszeiten für Angebote von Bildungseinrichtungen und Sportvereinen für Schwimmunterricht genutzt werden können. Der Landkreis wird aufgefordert zu überprüfen, ob Schwimmunterricht als Volkshochschulkurs angeboten werden kann. Darüber hinaus soll die Stadt eine Informationsbroschüre herausgeben, die auf öffentlichen Badestellen hinweist und in der auch Sicherheitshinweise enthalten sind. Die Broschüre soll mehrsprachig erstellt werden.
Der Fraktionsvorsitzende Ludwig Scheetz erklärt dazu: „Wir haben uns sehr tiefgehend mit dem Thema beschäftigt und nun ein ausführliches Konzept erarbeitet und vorgestellt. So einfach der Vorschlag an allen Badestellen Rettungsringe anzubringen auch klingen mag, ist es leider wesentlich komplizierter. Das Anbringen von Rettungsringen an nicht-öffentlichen Badestellen suggeriert dem Badegast, dass es sich um eine öffentliche Badestelle handelt. Dies würde bedeuten, dass die Stadt auch zu den in der Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen vorgesehenen Sicherungsmaßnahmen verpflichtet wäre. Es ist der Stadt aber nicht möglich, alle Badestellen im Stadtgebiet zu öffentlichen Badestellen zu erklären.
Weiterhin besteht das Problem, dass sich viele nicht-öffentliche Badestellen im Privateigentum befinden und die Stadt weder Einfluss auf Sicherungsmaßnahmen hat, noch kann sie die Stellen als öffentliche Badestellen auszeichnen. Es ist sinnvoll die Sicherheitsmaßnahmen an bestehenden öffentlichen Badestellen zu überprüfen und zu schauen, welche Stellen zusätzlich als öffentliche Badestellen ausgewiesen werden könnten. Es ist aber auch notwendig, den Ursachen für steigende Todesfälle durch Ertrinken entgegenzutreten, in dem verstärkt Angebote für Schwimmunterricht sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geschaffen werden.“