Demokratiecamp 2014

Am vergangenen Wochenende durfte ich als "UNO" dabei sein, wie über 100 Mädchen und Jungen unsere Demokratie entdecken. Ein tolles Wochenende mit sehr viel Spaß, wobei ich mehrmals sprachlos war, wie kreativ, engagiert und klug die Jugendlichen mit 13 oder 14 Jahren sind. Gerne bin ich nächstes Jahr wieder dabei. Ein großer Dank an die Veranstalter! Ein Projekt, das unbedingt zur Nachahmung empfohlen ist!

Hier einige Erläuterungen und Eindrücke:

 

Grundidee und Struktur

Das „StarterCamp“ wurde zum 8. Mal vom Humanistischen Regionalverband Ostbrandenburg e.V. und den Jungen Humanisten im LDS durchgeführt. Im Rahmen eines Rollenspiels (siehe Spielidee) werden rund 120 13/14 jährige Mädchen und Jungen spielerisch mit demokratischen Regeln vertraut gemacht.

Die erste Ebene des Camps ist auf das außerschulische Erlebnis außerhalb des Elternhauses ausgerichtet und wird in acht zufällig zusammengestellten Teams realisiert.

In der zweiten Ebene werden den Mädchen und Jungen insgesamt 8 informative und aktionsbetonte Angebote unterbreitet, die jeweils 45 Minuten dauern. Diese Angebote werden von Partnern, dem KiEZ am Hölzernen See und dem Humanistischen Regionalverband Ostbrandenburg e.V. gestaltet.

Als drittes werden die zufällig zusammengestellten Teams acht Themengruppen zugeordnet (siehe Spielidee), die sie den anderen Teams im Plenum durch geeignete demokratische „Wahlkampfmethoden“ als besonders wichtig darstellen.

Damit wird die Wahl des „bedeutendsten“ Themas am Sonntag vorbereitet.

Um die Zielstellungen dieses Camp zu realisieren, ist die vierte Ebene der Interaktion zwischen den Teilnehmern und den Organisatoren und Teampaten (Betreuern) von besonderer Bedeutung. Sie funktioniert, weil die organisierenden Jungen Humanisten jeweils über eigene Camperfahrungen verfügen und insbesondere die Teampaten nur wenig älter als die Teilnehmer sind.

Die 5. Ebene konstruierte Störfelder“ fordert zu kritischer Auseinandersetzung mit destruktiven und Anti-Thesen auf. Dafür sorgt eine „UNO“, die aus erfahrenen (älteren) Jungen Humanisten und jungen Politikern verschiedener Parteien gebildet wird.

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Zielstellung:

  1. Unsere Gesellschaft ist demokratisch aufgebaut

  2. Grundverständnis für demokratische Regeln entwickeln

  3. Resümee: mit diesen Regeln lässt sich Zusammenleben und die Gesellschaft gestalten

  4. Wer sein Recht auf Mitgestaltung nicht wahrnimmt, der überlässt anderen die Entscheidungen

  5. Wer verhindern will, dass „falsche“ Menschen „falsche“ Entscheidungen fällen, der beteiligt sich

  6. Es gibt auch für 13/14jährige Möglichkeiten, sich demokratisch zu beteiligen

 

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Spielidee

Es geht um den Staatsschatz in der „Teeny-Republik“

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8 Teams stehen für verschiedene Themen-Komplexe:

Medien, Gesundheit, Sport, Umwelt und Natur, Musik und Tanz, Forschung und Technik, Angeln 1, Angeln 2

Am Sonntag hat jeder Teilnehmer eine Stimme für einen Themenkomplex, die er geheim abgibt. Dabei kann niemand für das eigene Thema abstimmen (das wird organisatorisch durch die Gestaltung der Wahlscheine gesichert)!

Am Samstag gibt es Informationsrunden, die aufgrund ihrer Thematik zur Meinungsbildung beitragen können.

Da die Teams mit ihrem Thema gewinnen wollen, muss man die anderen überzeugen.

Das geschieht im Plenum (mit Reden, Darstellung, Spiel, Flug- blättern) mit allem was gut und lustig.

Entsprechend des Abstimmungsergebnisses wird unter Beachtung „sozialer Aspekte“ der Staatsschatz am Sonntag auf die Teams verteilt!

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Am Ende wurde es knapp. Auf Platz 3: Team Musik und Tanz mit 17 Stimmen. Auf Platz 2: Team Forschung und Technik mit 18 Stimmen. Gewonnen hat – mit 20 Stimmen – Team Medien!

 

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