Hinter dieser schlechten Nachricht stecken durchaus positive Neuigkeiten: der Weiterbetrieb der Kita "Knirpsenstadt" ist definitiv gesichert. Die traditionellen Jugendfeiern finden ebenso statt. Auch das Jugendfreizeithaus in der Scheederstraße ist gesichert. Ich wünsche allen Beteiligten, dass diese vernünftige Lösung weiterhin zu Ende geführt wird.
Aus der MAZ-Lokal vom 6. Januar 2015:
Weiterbetrieb der "Knirpsenstadt" in Königs Wusterhausen gesichert
Humanistischer Regionalverband stellt Insolvenzantrag
Der Humanistische Regionalverband Ostbrandenburg wirft das Handtuch. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat er einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Cottbus gestellt. Grund dafür sei die Personalkosten-Rückforderung der Stadt Königs Wusterhausen. Die Kita "Knirpsenstadt" bleibt gesichert. Ausschreibungen gibt es bereits seit Weihnachten.Königs Wusterhausen. Die erste Hiobsbotschaft des neuen Jahres liegt auf dem Tisch. Der Humanistische Regionalverband Ostbrandenburg (HRO) hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Cottbus einen Insolvenzantrag für den Verein gestellt.
Der seit 2012 agierende HRO-Vorstandsvorsitzende, David Driese, begründet dies mit den von der Stadt Königs Wusterhausen erhobenen Rückforderungen von Personalkosten für einige Mitarbeiter der Kita "Knirpsenstadt". Letztere betreibt der Verband seit 18 Jahren in der Goethestraße in Königs Wusterhausen. Die diesbezüglich schon gerichtsanhängige beziehungsweise sich noch im Widerspruchsverfahren befindliche Summe beziffert Driese auf etwa 100.000 Euro. Bürgermeister Lutz Franzke (SPD) geht von einem höheren Betrag aus. "Strittig sind nicht nur überhöhte Personalkosten, sondern auch vom Verein zu gering angesetzte Elternbeiträge", sagt Franzke.
In der Kita Knirpsenstadt ändert sich für Kinder nichts
Dennoch lässt Driese die Hiobsbotschaft nicht gelten. "Im Gegenteil. Erst durch das Insolvenzverfahren und den damit verbundenen Schutz ist der Weiterbetrieb der Kita Knirpsenstadt' gesichert", sagt er. Die Stadt hatte den Betreibervertrag mit den Humanisten aufgrund der Differenzen ohnehin zum 30. Juni 2015 gekündigt. Für die dort betreuten 180 Mädchen und Jungen sowie deren Eltern ändert sich nichts. Auch die 19 pädagogischen und drei technischen Mitarbeiter behalten ihren Arbeitsplatz. Dieses positive Signal sendeten gestern übereinstimmend gegenüber der MAZ sowohl der Bürgermeister als auch der HRO-Vorstandsvorsitzende aus.
Ausschreibungen für die Kita bereits seit Weihnachten
"Mit dem Insolvenzverfahren ist ein geordneter Übergang für die Kita gesichert", sagt Franzke. Der Insolvenzverwalter habe bereits mitgeteilt, dass er den Fortbestand des Verbandes in jedem Fall sichern wolle. Das Ausschreibungsverfahren für einen neuen Kita-Betreiber hatte die Stadt ohnehin schon vor Weihnachten eingeleitet. Intern war bereits zu erfahren, dass sich mindestens zwei der ortsansässig bekannten Betreiber wie die Arbeiterwohlfahrt, die Volkssolidarität oder das Deutsche Rote Kreuz schon um das Betreiben der Kita bemühen.
Vom Insolvenzverfahren unberührt bleiben die vom Humanistischen Regionalverband seit 1991 veranstalteten Jugendfeiern, für die auch in diesem Jahr schon wieder 720 Anmeldungen vorliegen. Diese Veranstaltungen finanzieren sich autonom, so dass sie wie geplant stattfinden. Auch das vom HRO betriebene Jugendfreizeithaus in der Scheederstraße mit seinen offenen Treffs und Angeboten für Billard, Tischtennis, Darts, Tanz sowie der Medienwerkstatt bleibt erhalten.
Von Franziska Mohr